Neues Impulspapier: Kreislaufwirtschaft als Zukunftsstrategie
Praxisnahe Einblicke aus der Industrie
Zwei Unternehmen stehen beispielhaft für erfolgreiche Ansätze: Pöppelmann (Kunststoffverarbeitung) verfolgt geschlossene Materialkreisläufe durch den Einsatz von Rezyklaten und sortenreines Produktdesign. ZINQ (Oberflächenveredelung) arbeitet mit einem Mehrweg-Galvanisierungsprozess, bei dem Zink nahezu vollständig wiederverwendet wird.
Beide Firmen bringen ihre Erfahrungen in das Kooperationsprojekt „Wege zum zirkulären Geschäftsmodell“ der Klimaschutz-Unternehmen und der Universität Kassel ein. Ziel ist es, Geschäftsmodelle zu identifizieren, die wirtschaftlich tragfähig und ökologisch wirksam zugleich sind.
Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft
Das Impulspapier zeigt konkrete Schritte auf, wie Wirtschaft und Politik die Transformation zur Kreislaufwirtschaft beschleunigen können:
- Sekundärrohstoffe fördern: Einführung eines verpflichtenden Mindesteinsatzes von Rezyklaten in bestimmten Produktgruppen, unterstützt durch Förderprogramme und Standards für Qualität und Rückverfolgbarkeit.
- Innovationen anreizen: Steuerliche Vergünstigungen und gezielte Investitionsprogramme für Unternehmen, die auf zirkuläre Produkt- und Servicemodelle setzen.
- Kooperation stärken: Aufbau regionaler Kreislaufcluster, in denen Unternehmen branchenübergreifend Materialflüsse schließen und Synergien nutzen können.
- Transparenz schaffen: Einführung eines „Circularity Performance Index“, der Fortschritte in Ressourceneffizienz und Wiederverwendung messbar macht.
- Rahmenbedingungen vereinfachen: Anpassung regulatorischer Vorgaben, um Rezyklateinsatz und Rückführung von Materialien zu erleichtern – etwa durch harmonisierte Produktpässe.
Damit liefert das Papier wertvolle Impulse für ein Sofortprogramm zur Umsetzung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) und gibt praxisorientierte Handlungshilfen für Unternehmen und politische Entscheidungsträger.
Kreislaufwirtschaft als Teil der Transformation
Die Autorinnen und Autoren betonen: Kreislaufwirtschaft ist kein Nebenschauplatz der Nachhaltigkeit, sondern ein Schlüssel für industrielle Wettbewerbsfähigkeit.
Wer frühzeitig auf zirkuläre Modelle setzt,
- reduziert Abhängigkeiten von Primärrohstoffen,
- senkt Energie- und Materialkosten und
- stärkt Innovationskraft und Standortattraktivität.
Langfristig trägt die Kreislaufwirtschaft entscheidend dazu bei, Klimaneutralität, Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Resilienz miteinander zu verbinden.
Impulspapier herunterladen
Das vollständige Impulspapier steht auf der Website der Klimaschutz-Unternehmen e. V. zum Download bereit.
Circularity Scouts: Azubi-Programm für gelebte Nachhaltigkeit im Unternehmen
IHK Hessen innovativ unterstützt das Pilotprojekt „Circularity Scouts“ der IHK Darmstadt in dem südhessische Auszubildende entwickeln Ansätze für ressourcenschonenderes Wirtschaften im eigenen Betrieb.
Das Programm richtet sich an Unternehmen, die ihre Auszubildenden für nachhaltiges Wirtschaften sensibilisieren und gleichzeitig konkrete Potenziale im eigenen Betrieb erkennen und nutzen möchten. Teilnehmen können Auszubildende aus allen Berufsrichtungen, von kaufmännischen bis gewerblich-technischen Berufen.

Quellen
- Titelbildquelle: saksit_AdobeStock_1614625946
- Klimaschutz-Unternehmen e. V.