März 2025 / Digitalisierung & KI

Digitalisierung in Deutschland: DIHK stellt neue Umfrageergebnisse vor

Wie digital ist die deutsche Wirtschaft wirklich? Die neue DIHK-Umfrage zeigt: Viele Unternehmen gehen mutig voran – doch Bürokratie, langsames Netz und Fachkräftemangel bremsen.

Digitalisierung: Fortschritte, aber viele Baustellen bleiben

Die Digitalisierung in Deutschland kommt voran – aber zu langsam. Das geht aus der aktuellen Umfrage "Digitalisierung in Deutschland: Zwischen Effizienz und Bürokratie" der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hervor. Befragt wurden über 5.000 Unternehmen verschiedener Branchen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Digitalisierung vor allem als Mittel zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung genutzt wird – nicht aber als Innovationsmotor.

Laut der Umfrage wollen 66 Prozent der Unternehmen durch Digitalisierung ihre Arbeitsprozesse effizienter gestalten, 65 Prozent erhoffen sich Kosteneinsparungen und 63 Prozent streben eine Qualitätsverbesserung an. Doch auf dem Weg zur Digitalisierung sehen sich die Betriebe mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert.

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Langsamer Netzausbau bleibt ein großes Problem

Ein weiteres zentrales Problem ist die schlechte digitale Infrastruktur. Nur 73 Prozent der Unternehmen geben an, dass die aktuelle Internetgeschwindigkeit vor Ort ausreicht. Besonders Cloud-Lösungen und der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) erhöhen den Bandbreitenbedarf erheblich.

"Der schleppende Netzausbau bremst die Digitalisierung der Unternehmen enorm aus," warnt Volker Treier, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung. "Genehmigungsverfahren müssen beschleunigt werden, damit Glasfaser- und Mobilfunknetze schneller ausgebaut werden können.

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Zu viel Bürokratie, zu wenig Zeit und hohe Kosten

Die größten Hindernisse bei der Digitalisierung sind laut den Unternehmen:

  • Fehlende Zeit (60 %)
  • Hohe Komplexität der digitalen Lösungen (54 %)
  • Finanzielle Belastung (42 %)

Darüber hinaus sehen viele Unternehmen Risiken in unsicheren rechtlichen Vorgaben, fehlenden IT-Fachkräften und Sicherheitsproblemen. Die DIHK fordert daher eine spürbare Entlastung der Betriebe durch die Politik.

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Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch

Die Nutzung von KI nimmt in deutschen Unternehmen spürbar zu. Bereits 38 Prozent der Betriebe setzen KI-Lösungen ein – ein Plus von elf Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Weitere 32 Prozent planen, innerhalb der nächsten drei Jahre auf KI zu setzen.

Die DIHK sieht hier ein enormes Potenzial, das jedoch durch bürokratische Hürden und fehlende technologische Infrastruktur ausgebremst wird. Treier fordert daher gezielte Förderprogramme und bessere Rahmenbedingungen für den Einsatz von KI.

Cybersicherheit: Unternehmen zunehmend bedroht

Parallel zum digitalen Fortschritt wächst die Bedrohung durch Cyberkriminalität. Laut der Umfrage wurde jedes zweite Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten im vergangenen Jahr Opfer eines erheblichen Cyberangriffs.

„Die Bedrohungslage bleibt hoch. Gerade kleinere Unternehmen ohne eigene IT-Spezialisten brauchen mehr Unterstützung bei der Abwehr von Cyberangriffen und im Schadensfall,“ erklärt Treier.

DIHK fordert schnelles politisches Handeln

Damit Digitalisierung kein Lippenbekenntnis bleibt, stellt die DIHK vier zentrale Forderungen an die Politik.

  • Ein eigenes Digitalministerium zur Bündelung digitaler Themen
  • Einen schnelleren Ausbau von Glasfaser- und Mobilfunknetzen
  • Weniger Bürokratie und klarere rechtliche Vorgaben
  • Gezielte Förderung von KI und innovativen Technologien

"Wir wollen Digitalisierungsweltmeister werden – nicht Regulierungsweltmeister," fasst Treier zusammen. Die Politik müsse jetzt konkrete Maßnahmen ergreifen, damit Deutschland im internationalen Wettbewerb nicht weiter zurückfällt.

Fazit

Die DIHK-Digitalisierungsumfrage 2025 vermittelt ein differenziertes Bild der digitalen Transformation in Deutschland. Positiv fällt der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz auf – ein klares Signal für den digitalen Fortschritt in vielen Unternehmen. Gleichzeitig bleibt der Handlungsbedarf groß: Der zügige Ausbau der digitalen Infrastruktur, ein verlässlicher Rechtsrahmen für digitale Innovationen und mehr Tempo bei der Digitalisierung des öffentlichen Sektors sind entscheidend. Nur wenn diese Herausforderungen entschlossen angegangen werden, kann Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit in der digitalen Wirtschaft sichern – und weiter ausbauen.

Weitere Informationen finden Sie hier:

DIHK-Digitalisierungsumfrage 2025

Quellen

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Ansprechpartner:in

frank-irmscher-ihk-hessen-innovativ

Frank Irmscher

Innovationsberater
Frankfurt am Main

Telefon: 069 2197-1515
F.Irmscher@frankfurt-main.ihk.de

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