Circular Economy: Neue Märkte erschließen und nachhaltiges Wachstum fördern
Circular Economy – mehr als ein Buzzword
Auf Konferenzen, Business-Events und Startup-Summits, von der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie bis zum europäischen Clean Industrial Deal – die Circular Economy ist in aller Munde. Doch während manche dabei noch an Recycling denken, arbeiten andere längst an zirkulären Geschäftsmodellen, die Ressourcen sparen, neue Märkte erschließen und Kunden langfristig binden. Für Gründerinnen und Gründer eröffnet sich hier eine spannende Chance.

Kurz erklärt: Was ist Circular Economy?
Die Kreislaufwirtschaft stellt das klassische „Take-Make-Waste“-Modell infrage. Statt Rohstoffe einmalig zu verwenden und am Ende zu entsorgen, geht es darum, Produkte, Materialien und Komponenten so lange wie möglich im Umlauf zu halten – durch Reparatur, Wiederverwendung, Recycling oder neue Nutzungskonzepte. Ziel: weniger Abfall, weniger CO₂, mehr Effizienz.
Resilienz durch Kreisläufe
Geopolitische Krisen, Lieferengpässe, volatile Rohstoffpreise – all das zeigt, wie anfällig lineare Lieferketten sind. Macht Ihnen der eskalierende Handelsstreit mit den USA Sorgen? Fragen Sie sich, ob China verstärkt den Export von Rohstoffen einschränkt? Oder hat der Jahrestag der Coronapandemie Ihnen erneut vor Augen geführt, wie fragil unsere globale Versorgung ist? Wer auf zirkuläre Lösungen setzt, macht sich unabhängiger. Lokale Rücknahmesysteme, Wiederverwertung und Second-Life-Produkte stärken die eigene Versorgungssicherheit – und können sogar zur regionalen Wertschöpfung beitragen.
Regulatorischer Rückenwind
Die EU macht ernst: Mit dem Clean Industrial Deal, dem Recht auf Reparatur, der Verpackungsverordnung und dem digitalen Produktpass steigen die Anforderungen an Unternehmen. Was nach Pflicht klingt, ist für Startups zugleich eine Chance: Wer schon heute Produkte entwickelt, die leicht reparierbar, updatefähig und recyclinggerecht sind, verschafft sich einen Vorsprung – und wird langfristig wettbewerbsfähig bleiben.
Geschäftsmodell trifft Nachhaltigkeit
Circular Economy ist längst mehr als ein Nachhaltigkeitsthema und entwickelt sich heute zu einem Innovationstreiber für ganze Branchen. Ob „Product-as-a-Service“, modulares Design oder Sharing-Plattformen – neue Nutzungskonzepte schaffen neue Märkte. Und sie fördern die Kundenbindung: Wer regelmäßig wartet, repariert oder Services anbietet, bleibt im Kontakt mit der Zielgruppe – nachhaltig im doppelten Sinne.
Jetzt einsteigen – das Momentum nutzen
Noch nie gab es so viele Förderprogramme, Wettbewerbe, Beratungsangebote und Netzwerke für zirkuläre Gründungsideen wie heute. Auch etablierte Unternehmen haben beste Voraussetzungen, um in die Circular Economy einzusteigen: Qualität und Langlebigkeit sind seit jeher Stärken des deutschen Mittelstands – und damit eine ideale Basis für zirkuläre Produkte und Geschäftsmodelle. Einen guten Einstieg bieten zudem Kooperationen mit jungen Startups: so entwickelt bspw. circular logistics innovative Mehrwegverpackungen für die E-Bikes von Riese & Müller, während circolution Nestlé mit wiederverwendbaren Edelstahlbehältern im Rundumangebot „Packaging-as-a-Service“ versorgt. Nutzen Sie das Momentum!
Azubis als Treiber für nachhaltigen Wandel
Wie Auszubildende aktiv zur Circular Economy beitragen können, zeigt das Projekt Circularity Scouts der IHK Darmstadt. Unternehmen können ihre Azubis jetzt anmelden – und so gezielt Impulse für mehr Nachhaltigkeit im eigenen Betrieb setzen.

Kreislaufwirtschaft: Informiert bleiben!
Das Thema Kreislaufwirtschaft bewegt Sie und Sie wollen etwas in der Region bewegen? Die IHK Darmstadt unterstützt Unternehmen in Südhessen mit Informations-, Beratungs- und Vernetzungsangeboten. Machen Sie den ersten Schritt.
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Quellen
- Quelle: Go-Magazin, No. 81: Beitrag von Velina Schmitz
- Titelbildquelle: KI generiertes Bild