April 2025 / Innovations-Management & Methoden

Handarbeit trifft Hightech

Der familiär geführte Hersteller von Leistungselektronik Pikatron aus Usingen zeigt, dass es beim Arbeiten 4.0 um mehr als nur Technologie geht. Zu den Erfolgsfaktoren zählen auch eine offene Unternehmenskultur und ökologische Verantwortung.

Kundenspezifische elektromagnetische Bauelemente, EMV-Filter und leistungselektronische Geräte sind die Spezialität von Pikatron. Die Produkte des mittelständischen Usinger Unternehmens kommen in Flugzeugen, Schiffen oder medizintechnischen Geräten zur Anwendung.

Hightech und Handarbeit treffen in den Produktionshallen am Usinger Hauptsitz des Unternehmens auf wortwörtlich spannende Art und Weise aufeinander. Die technischen Anforderungen an die Produkte sind hoch, die Fertigung ist kompliziert.

Innovationen sind kein Zufallsprodukt

„Arbeiten 4.0 bedeutet für uns, das Leben unserer Mitarbeiter genau dort zu erleichtern, wo moderne Werkzeuge und schlanke Strukturen effektiv unterstützen können“, sagt Geschäftsführer Dr. Matthias Staab. „Dabei setzen wir auf Digitalisierung und Automatisierung nur dort, wo sie sinnstiftend sind und echten Mehrwert bieten.“

Ein internes Optimierungsteam analysiert fortlaufend Produkte wie auch Prozesse und verbessert sie Schritt für Schritt. Dabei kombiniert Pikatron im Innovationsprozess sowohl Daten aus allen Unternehmensbereichen als auch innovative Methoden der Zusammenarbeit, wie Design Thinking und Objectives and Key-Results – eine Methode, mit der Bereiche sich ihre Ziele selbst setzen und überprüfen können.

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Wir setzen auf Digitalisierung und Automatisierung dort, wo sie sinnstiftend sind und echten Mehrwert bieten.

— Dr. Matthias Staab, Geschäftsführer Pikatron GmbH

Den Wandel gestalten

„Wir führen unsere ‚Manufaktur‘ unter den Rahmenbedingungen von Arbeit 4.0 und sind dadurch in der Lage, uns flexibel an eine sich schnell wandelnde Umwelt anzupassen“, so Staab. Ihm sind Wirtschaftlichkeit und Eigenverantwortung besonders wichtig. Seine Rolle wandelt sich mit: „Die Veränderungen in der Arbeitswelt beschleunigen sich spürbar. Meine zentrale Aufgabe besteht darin, alle 450 Mitarbeiter aktiv in diesen rasanten Wandel einzubeziehen und mitzunehmen.“ Zu den im Mittelstand typischerweise flachen Hierarchien gesellen sich flexible Arbeitszeitmodelle, externe Forschungsprojekte und eine systematische Weiterqualifizierung der Mitarbeiter als Bausteine von „Arbeiten 4.0“ bei Pikatron.

„Produktion und kaufmännischer Bereich wachsen immer enger zusammen“, erläutert Personalleiterin Elke Kilian-Bäss. Die Schnittstellen zwischen den Bereichen im Unternehmen würden wichtiger. Die Anzahl der unterstützenden Mitarbeiter in der Produktion sei gestiegen. Sie benötigten oft ein höheres fachliches Qualifikationsniveau, um neue Technologien anzuwenden – unter anderem, weil Softwaretools immer mehr zum Einsatz kämen. Bei der Gewinnung von Fachkräften setzt Pikatron auf eigene Ausbildung und nutzt die starke regionale Verankerung. „Wir spüren einen deutlichen Wertewandel. Immer mehr unserer Mitarbeiter und Kunden legen Wert auf ökologische und soziale Verantwortung sowie auf eine sinnstiftende Arbeit“, so Staab. Er sieht auch darin eine Chance, das Unternehmen weiterzuentwickeln.

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Durch regelmäßige Meetings, Workshops und Feedbackrunden schaffen wir ein Umfeld, das die aktive Mitgestaltung fördert. Jeder Vorschlag wird ernst genommen und auf seine Machbarkeit geprüft.

— Dr. Florian Klug, Entwicklungsleiter Pikatron GmbH

Mitgestaltung ausdrücklich erwünscht

Im technischen Bereich liegt diese Weiterentwicklung in der Verantwortung von Dr. Florian Klug. Auch für ihn sind die Mitarbeiter eine zentrale Quelle neuer Ideen: „Durch regelmäßige Meetings, Workshops und Feedbackrunden schaffen wir ein Umfeld, das die aktive Mitgestaltung fördert. Jeder Vorschlag wird ernst genommen und auf seine Machbarkeit geprüft.“ Besonders wichtig sei ihm eine offene Unternehmenskultur, in der sich alle ermutigt fühlten, ihre Ideen einzubringen.

Wie wichtig das Wissen und die Erfahrungen im Unternehmen für die Wettbewerbsfähigkeit sind, erläutert der Entwicklungsleiter anhand eines aktuellen Forschungsprojektes. Pikatron arbeitet daran, Daten aus rund 50.000 in der Unternehmensgeschichte entwickelten Produkten mittels KI intelligent nutzbar zu machen. Eine Art Vorschlagsgenerator soll in Zukunft die technische Entwicklung bei Kundenanfragen unterstützen. So muss das Unternehmen nicht laufend das Rad neu erfinden, sondern kann noch besser vom in 50 Jahren Gelernten profitieren. „Wir sind ein produzierendes Unternehmen –und wir wollen es auch bleiben“, betont Staab. Expertise und Kreativität der Mitarbeiter machten den Unterschied.

Neugierig geworden?

Erfahren Sie mehr über Pikatron auf der Website des Unternehmens.

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Quellen

Ansprechpartner:in

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Frank Irmscher

Innovationsberater
Frankfurt am Main

Telefon: 069 2197-1515
F.Irmscher@frankfurt-main.ihk.de

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