Sicherer Einsatz von digitalen Lösungen für die eigene Widerstandsfähigkeit

KMU sind häufiger Ziel von Cyber-Angriffen, da sie in der Regel über weniger Ressourcen für Sicherheitsmaßnahmen verfügen. Umso wichtiger ist der proaktive Umgang mit IT-Sicherheit. Häufige Bedrohungen sind:

1. Phishing und Social Engineering: Cyberkriminelle täuschen vertrauenswürdige Quellen vor, um an sensible Daten zu gelangen.

2. Malware und Ransomware: Schadsoftware infiltriert Systeme, verschlüsselt oder beschädigt Daten und ermöglicht Erpressungsversuche.

3. Schwachstellen in Systemen und Software: Veraltete oder ungepatchte Systeme bieten durch Sicherheitslücken Angreifern Einfallstore.

Maßnahmen, die Sie ergreifen können um ihre IT-Systeme zu schützen:

1. Sensibilisierung und Schulung: Mitarbeiterschulungen zur Erkennung von Phishing-Angriffen und zum sicheren Umgang mit sensiblen Daten sind unerlässlich.

2. Regelmäßige Updates und Patches: Updates von Software und Betriebssystemen reduzieren Angriffspunkte.

3. Firewalls, Virenscanner und Angriffserkennung: Sicherheitssoftware überwachen den Datenverkehr und erkennen schädliche Aktivitäten.

4. Datensicherung und Notfallplanung: Backups und ein Notfallplan minimieren den Schaden

Unser Fazit für Sie: Prävention, Überwachung und Nachsorge sind in Absprache mit dem IT-Dienstleister entscheidend.

Das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) bietet Informationen für Unternehmen zur Prävention, Bewältigung und Meldung von IT-Vorfällen. Dazu gehören Checklisten, Notfallkarten, Basismaßnahmen und qualifizierte Dienstleister. Unterstützung bei IT-Vorfällen bietet das Cyber-Sicherheitsnetzwerk (CSN). Betroffene können sich montags bis freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr unter der Telefonnummer 0800-274 1000 melden.

Ein Notfallplan für Cyber-Angriffe ist aber unerlässlich und sollte Meldeketten und Schutzmaßnahmen beinhalten. Im Notfall müssen Systeme heruntergefahren und vom Netz genommen sowie der IT-Dienstleister informiert und das weitere Vorgehen geplant werden.

Regelmäßige Investitionen in Technologien und die Sensibilisierung der Mitarbeiter sind unerlässlich, um Bedrohungen zu erkennen und Schadenskosten zu vermeiden. Der Gesetzgeber plant eine Verschärfung der regulatorischen Standards. Ab dem Oktober 2024 löst das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 das NIS2-Umsetzungs- und Cybersicherheitsstärkungsgesetz (NIS2UmsuCG) ab, wodurch mehr Unternehmen Meldepflichten und Sicherheitsmaßnahmen erfüllen müssen, ansonsten drohen Bußgelder. Das KRITIS-DachG setzt die EU-CER-Richtlinie für einen besseren physischen Schutz kritischer Infrastrukturen. Der seit März 2024 geltende Cyber Resilience Act (CRA) regelt die Anforderungen an digitale Produkte in der EU.

Wenn Sie einen Angriff auf Ihre Systeme vermuten, sollten Sie diese vom Netz nehmen, herunterfahren und Ihren IT-Dienstleister kontaktieren. Wenn Sie keinen IT-Dienstleister beauftragt haben, können Sie sich auch an das Cyber-Sicherheitsnetzwerk (CSN) des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik wenden. Die Kontaktstelle des CSN ist montags bis freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 0800-274 1000 erreichbar.

Eine gute Vorbereitung beginnt mit der Erarbeitung einer IT-Sicherheitsstrategie. Nutzen Sie unsere Veranstaltungen, um tiefer in das Thema einzusteigen und lesen Sie die Informationen des BSI. Erstellen Sie auf dieser Basis eine IT-Sicherheitsstrategie und beziehen Sie Ihren IT-Dienstleister mit ein. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter durch Awareness-Seminare und verhindern Sie den unbefugten Zutritt von Betriebsfremden. Setzen Sie Computersysteme mit entsprechender Sicherheitssoftware ein. Gehen Sie mit Ihren Mitarbeitenden Checklisten für den Notfall durch und erstellen Sie eine Notfallkarte. Mit der Umsetzung der Basismaßnahmen sind Sie Ihrem Ziel einen großen Schritt näher gekommen.

Schützen Sie sich, indem Sie Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeitenden organisatorisch und technisch auf den Ernstfall vorbereiten. Setzen Sie nicht nur auf eine Maßnahme, sondern kombinieren Sie diese. Vorbeugung ist die beste Vorsorge. Wenn Sie Maßnahmen umgesetzt haben, können Sie sich von professionellen „White Hackern“ durch sogenannte Pen-Tests testen lassen.

Bei der Allianz für Cyber-Sicherheit, einer Initiative des BSI in Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Forschung, finden Unternehmen verlässliches Knowhow bei der Risikoanalyse und bei Schutzmaßnahmen. Es bietet eine Suche nach IT-Sicherheitsdienstleistern, die bei der Umsetzung von Maßnahmen unterstützen. Auch der eigene IT-Dienstleister kann oft weiterhelfen. Die Digitale Experten Kammer und das RKW Hessen stehen Ihnen gerne mit Rat zur Seite, letztere mit geförderten Beratungen zu Digitalisierung und IT-Sicherheit.

Das BSI bietet Unternehmen von IT-Diensten und IT-Produkten nach erfolgreicher Prüfung ein IT-Sicherheitskennzeichen an. Die ISO/IEC 27001 ist eine internationale Norm für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS), die Anforderungen an die Planung, Einführung, Überwachung und Verbesserung eines ISMS festlegt. Weitere Zertifikate sind der BSI-Standard 100-4 bzw. 200-4 und die DIN ISO 22301 für das Notfallmanagement von Unternehmen. Der TÜV-Nord beschreibt diese Standards näher.

Eine Möglichkeit ist der Selbsteinschätzungstest vom BSI. Sie haben aber auch die Möglichkeit, sich in einem persönlichen Beratungsgespräch durch einen Fragebogen führen zu lassen. Das Ergebnis zeigt Ihnen konkrete Handlungsmöglichkeiten in den Bereichen der IT-Sicherheit auf.