Mai 2025 / Fördermittel & Finanzierung

Von der Idee zur Förderung – Was Unternehmen bei Anträgen beachten sollten

Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, notwendige Transformationsprozesse anzustoßen – sei es in Digitalisierung, Ressourceneffizienz oder bei neuen Geschäftsmodellen. Öffentliche Förderprogramme können dabei helfen, finanzielle Hürden zu überwinden und wichtige Investitionen umzusetzen.

Herausforderung und Ziele

Die Herausforderungen, vor denen viele Unternehmer heute stehen, könnten kaum vielfältiger sein: Während der harte Wettbewerb und eine wachsende Bürokratie das Tagesgeschäft belasten, erfordern die langfristigen Aufgaben – von der Digitalisierung über Ressourceneffizienz bis hin zur Erschließung neuer Märkte – strategische Weitsicht und Investitionen. Zeit und finanzielle Mittel sind aber oft knapp, während Fachkräftemangel und demografische Veränderungen die Zukunftssicherung zusätzlich erschweren. Es kostet Geld, die Weichen für morgen zu stellen – sei es für die Modernisierung von Prozessen, Investitionen in neue Technologien oder die Entwicklung innovativer Produkte:

  • Industrie: Der Erwerb einer neuen, energieeffizienten Produktionsanlage könnte die Energiekosten erheblich senken und die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Doch die hohen Anschaffungskosten stellen eine Hürde dar, obwohl sich die Investition mittelfristig rechnen würde.
  • Handel: Die Einführung eines digitalen Warenwirtschaftssystems kann Prozesse effizienter gestalten und Fehlbestände vermeiden. Der Kostendruck im Tagesgeschäft macht die Umsetzung jedoch schwierig, obwohl langfristige Einsparungen und Umsatzsteigerungen möglich wären.
  • Gastronomie: Umbaumaßnahmen wie die Anschaffung energieeffizienter Küchengeräte oder klimafreundlicher Beleuchtung kann Energiekosten senken und neue Gäste anziehen. Die Investitionskosten übersteigen jedoch oft die aktuellen finanziellen Spielräume.
  • Industrienahe Dienstleistungen: Der Umstieg auf spezialisierte Software für die digitale Buchhaltung oder Projektplanung könnte die Effizienz und Kundenzufriedenheit erhöhen. Doch die Lizenz- und Implementierungskosten schrecken in der angespannten finanziellen Lage ab.

Tipps bei Inanspruchnahme öffentlicher Förderprogramme

Eine oft unterschätzte Möglichkeit bieten öffentliche Förderprogramme. Von zinsvergünstigten Krediten und Bürgschaften über FuE-Förderung bis hin zu öffentlichen Zuschüssen für Beratungsleistungen oder für die Investitionen in Digitalisierung und Ressourceneffizienz – öffentliche Fördermaßnahmen erweitern die finanziellen Spielräume und helfen, Risiken zu mindern.

Bei der Inanspruchnahme öffentlicher Fördermittel muss einiges beachtet werden:

  • Frühzeitige Beratung: Förderprogramme sind vielfältig und haben spezifische Vorgaben, die man kennen muss. Welche Maßnahmen sind förderfähig, welche Arten von Ausgaben werden berücksichtigt, welche Fristen und Dokumentationspflichten gelten? Eine rechtzeitige Beratung hilft, die passenden Programme zu identifizieren und die Anforderungen einzuhalten. Sprechen Sie die Beraterinnen und Berater der IHK an.
  • Förderbescheid abwarten: Sobald ein Projekt begonnen wird, und dazu zählt auch die Auftragsvergabe an einen Lieferanten, ist das Vorhaben in aller Regel nicht mehr förderfähig. Daher muss man unbedingt den Bewilligungsbescheid abwarten, da andernfalls der Förderanspruch verfällt.
  • Kofinanzierung sichern: In aller Regel verlangen Förderprogramme eine Eigenbeteiligung. Es sollte sichergestellt sein, dass die benötigten Eigenmittel verfügbar sind. Es kann sinnvoll sein, mehrere Programme zu prüfen und gegebenenfalls zu kombinieren, sofern dies zulässig ist.
  • Antragsfristen beachten: Einige Förderprogramme können laufend beantragt werden, während andere feste Stichtage haben. Es ist wichtig, die jeweiligen Fristen frühzeitig zu prüfen, um sicherzustellen, dass der Antrag rechtzeitig eingereicht wird.
  • KMU-Definition beachten: Viele Förderprogramme richten sich gezielt an kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Dabei gelten spezifische Kriterien wie die Anzahl der Mitarbeiter, der Jahresumsatz oder die Bilanzsumme. Besonders zu berücksichtigen sind dann auch verbundene Unternehmen.
  • Förderhöchstgrenzen im Blick behalten: Für bestimmte Programme gelten Höchstgrenzen für die Gesamtförderung, die ein Unternehmen in einem festgelegten Zeitraum erhalten kann, z. B. im Rahmen der De-minimis-Regelung oder der Allgemeinen Gruppenfreistellungsverordnung (AGVO).
  • Projekt sauber dokumentieren: Förderstellen verlangen häufig detaillierte Nachweise zu Projektkosten, Fortschritten und Ergebnissen. Eine lückenlose Dokumentation ist daher essenziell, auch wenn der erforderliche Aufwand sich von Programm zu Programm unterscheidet.

Überblick und Beratung zu Förderprogrammen

  • Einen ersten Überblick über Förderprogramme, die Unternehmen in Hessen zur Verfügung stehen, finden Sie im Fördermittel-Guide der IHK Hessen innovativ.

  • Besonders hervorzuheben ist der Der HessenFonds, der hessische Unternehmen – von Start-ups bis Großunternehmen bei tiefgreifenden Transformationsprozessen unterstützt. Insgesamt stehen dafür rund eine Milliarde Euro zur Verfügung.

  • Nutzen Sie auch den Innovationssprechtag, bei dem zusätzlich Vertreter der wichtigsten öffentlichen Förderinstitutionen in Hessen – darunter WIBank, HA Hessen Agentur, HTAI und das Enterprise Europe Network – für rund 50-minütige Einzelgespräche zur Verfügung stehen.

  • Vereinbaren Sie jetzt direkt hier Ihren Termin für eine persönliche Fördermittelberatung – vertraulich, individuell und mit konkreten Empfehlungen zur passenden Finanzierung.

Sie haben Fragen zur Förderung?

Wir beraten Sie gerne kostenfrei und unabhängig bei grundsätzlichen Fragen zu Förderung und Antragsprozess.

Quellen

  • Titelbildquelle: amnaj_AdobeStock_406147330

Ansprechpartner:in

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Velina Schmitz

Innovationsberaterin
Darmstadt Rhein Main Neckar

Telefon: 06151 871‑1270
Velina.schmitz@darmstadt.ihk.de

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