Alexa, übernehmen Sie.

 

Wer­den zukünf­tig die IHK-​​Innovationsberater, wie der Autor selbst, durch Künst­li­che Intel­li­genz (KI) über­flüs­sig? Mit den heu­tig vor­han­de­ne­nen Mit­teln der Digi­ta­li­sie­rung könn­ten ein­fa­che Bera­tun­gen durch „Sprachas­sis­ten­ten“ durch­ge­führt wer­den.

Eine Facette der Digi­ta­li­sie­rung ist die Ein­füh­rung von so genann­ten Sprachas­sis­ten­ten und deren Ein­fluss auf Dienst­leis­tun­gen und Pro­dukte. Die vier gro­ßen Sys­teme Siri (Apple), Cor­tana (Win­dows), Ama­zon Echo Alexa und IBM Wat­son sind in der Lage, Spra­che zu ver­ste­hen und Ant­wor­ten zu geben. Allein die Sprach­er­ken­nung wäre vor weni­gen Jah­ren noch undenk­bar gewe­sen, da hier eine rie­sige Rechen– und Spei­cher­leis­tung erfor­der­lich ist. Die Assis­ten­ten müs­sen für die Sprach­er­ken­nung über das Inter­net stän­dig mit ihrem Ser­ver ver­bun­den sein, wo die eigent­li­che Rechen­leis­tung abläuft.

Die Sprach­er­ken­nung gehört in das Feld der künst­li­chen Intel­li­genz, da die Sys­teme stän­dig dazu­ler­nen, wie auf der Ver­an­stal­tung „Wie digi­tale Assis­ten­ten unser Busi­ness ver­än­dern wer­den“ in der IHK Frank­furt ein­drucks­voll gezeigt wurde. KI bedeu­tet, dass Com­pu­ter nicht mehr in fest pro­gram­mier­ten Sche­mata arbei­ten, son­dern dyna­misch ler­nen. Selbst­ler­nende Sys­teme wer­den stän­dig leis­tungs­fä­hi­ger. Sci­ence Fic­tion arbei­tet schon län­ger mit der Angst der Men­schen vor all­mäch­ti­gen Com­pu­tern, die intel­li­gen­ter sind als wir. Ein frü­hes Bei­spiel war HAL in Stan­ley Kubricks „Odys­see im Welt­raum“. Jetzt sind wir schon fast in der dort beschrie­be­nen Zukunft ange­kom­men.

Die auf der genann­ten Ver­an­stal­tung vor­ge­stellte Alexa kann eine Frage nicht nur ver­ste­hen, sie ist auch in der Lage, im beschei­de­nen Rah­men pas­sende Ant­wor­ten zu geben. Wer sich eine Alexa hin­stellt, kann damit z.B. Bahn­fahr­kar­ten bestel­len, sich den Wet­ter­be­richt vor­le­sen oder eine Ein­kaufs­liste füh­ren las­sen. Ins­ge­samt gibt es zur Zeit für die deutsch-​​sprachige Alexa ca. 100 sog. Skills, wie die „Apps“ für den Betrieb der Alexa genannt wer­den.

Der Neu­ro­öko­nom Mat­thias Hen­rici (safari Con­sul­ting) erläu­terte den anwe­sen­den Unter­neh­mern, dass Ama­zon die Ent­wick­lung der Skills 2017 welt­weit geöff­net hat, die nun für unter­schied­li­che The­men­ge­biete pro­gram­miert wer­den kön­nen. Er erwar­tet eine  ver­gleich­bare Ent­wick­lung, wie vor 10 Jah­ren, als Apple die Pro­gram­mie­rung von Apps erlaubt hat und damit die Smart Pho­nes erst zu dem gemacht hat, was sie heute sind: kleine Alles­kön­ner. Im Jahr 2008 gab es 500 Apps, heute wahr­schein­lich über 2 Mil­lio­nen.

Wie könn­ten die digi­ta­len Assis­ten­ten nun unser Busi­ness ver­än­dern? Im Busi­nes­sall­tag sind viele Anwen­dun­gen denk­bar, die mit Metho­den des Inno­va­ti­ons­ma­nage­ments ans eigene Unter­neh­men ange­passt wer­den soll­ten. Nichts weni­ger als die Zukunft der Wis­sens­ar­beit steht ab sofort zur Dis­kus­sion. KI-​​Systeme sind heute schon in der Lage, Rönt­gen­ärzte bei der Ana­lyse von Rönt­gen­bil­dern zu unter­stüt­zen, die sie feh­ler­frei ana­ly­sie­ren kön­nen. Sie kön­nen Texte lesen, ver­schlag­wor­ten und zusam­men­fas­sen – eine Arbeit, die in gro­ßen Anwalts­kanz­leien in den USA schon ein­ge­setzt wird. In einer japa­ni­schen Ver­si­che­rung erkennt ein KI-​​System Schrei­ben und prüft, ob es eine Rech­nung, ein Scha­dens­fall oder eine Anfrage ist. Die­ser Angriff auf Tätig­kei­ten im Bereich der Büro– und Wis­sens­ar­beit kommt für viele Aka­de­mi­ker uner­war­tet. Denn bis­her hat die Digi­ta­li­sie­rung eher manu­el­len Arbei­ten bedroht.

Selbst­ver­ständ­lich benö­tigt man zunächst Pro­gram­mie­rer, um die Skills zu erschaf­fen und spä­ter zu betreuen. Es ent­ste­hen also einer­seits neue Jobs. Auf der ande­ren Seite könn­ten Unter­neh­men und Ver­wal­tun­gen, die gerade über viele unbe­setzte Stel­len kla­gen, die Mög­lich­kei­ten der Digi­ta­li­sie­rung nut­zen und bestimmte Tätig­kei­ten, wo sich keine Bewer­ber fin­den, durch auto­mai­sche Sys­teme erset­zen. Umschu­lun­gen sind auf jeden Fall nötig.

Ein sinn­vol­ler Ein­satz im Pfle­ge­be­reich liegt auf der Hand. Sprach­ge­steu­erte Assis­ten­ten könn­ten zukünf­tig beim Umgang mit Demenz­kran­ken aus­hel­fen und mit Engels­ge­duld immer wie­der Fra­gen beant­wor­ten und Geschich­ten vor­le­sen. Wenn hier jetzt Fra­gen auf­kom­men, bie­tet IHK Hes­sen inno­va­tiv im Herbst kos­ten­lose Bera­tun­gen zur Digi­ta­li­sie­rung an.

 

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Dr. Kai Blanck
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