Überfälle im Wald

Frü­her, im Mit­tel­al­ter, lebte man gefähr­lich, ins­be­son­dere, wenn man allein im Wald unter­wegs war, viel­leicht noch mit einem Sack vol­ler Geld. Räu­ber konn­ten einem das Geld abneh­men oder sogar die Kehle durch­schnei­den. Heute haben wir diese Pro­bleme in dem Umfang nicht mehr. Jeden­falls nicht im Wald. Dafür aber im Inter­net. Dort herrscht noch tie­fes Mit­tel­al­ter. Denn dort gibt es Sicher­heit nur, wenn man sehr genau dar­auf ach­tet, was man tut und wo oder wie man sich in der digi­ta­len Umwelt bewegt. Die Bei­spiele, die Poli­zei­haupt­kom­mis­sa­rin Mela­nie Dör­ner vom Lan­des­kri­mi­nal­amt auf der W3+fair am 21. Februar in Wetz­lar vor­führte, zei­gen, dass man keine Mail öff­nen sollte, deren Absen­der man nicht kennt. Vor allem keine Anhänge, Fotos etc. Nie­mals! Es könnte sein, dass sich dadurch Schad­soft­ware öff­net, die die Fest­platte ver­schlüs­selt und erst nach eine Löse­geld­zah­lung wie­der frei gibt.

Und auch wenn man alles rich­tig macht, kann es sein, dass man erpresst oder genö­tigt wird und dass man Alles (das heu­tige Gold sind die Daten) ver­liert. Das ist manch­mal nur Zufall, wie extrem teure Schä­den durch Viren und Mal­ware bei welt­be­kann­ten Fir­men gezeigt haben. Auf die Erpres­sung sollte man nicht ein­ge­hen. Son­dern sich an die Poli­zei oder das Com­pu­ter Emer­gency Response Team (CERT) des Lan­des Hes­sen wen­den. Denn es gab Fälle, wo nach der Zah­lung des Löse­gel­des die zweite Zah­lung ange­for­dert wurde und die Daten trotz­dem ver­lo­ren waren.

Zum Glück gibt es Aus­wege, wie sie von Prof. Dr. Diet­helm Bien­haus aus der Tech­ni­schen Hoch­schule Mit­tel­hes­sen (THM) mit sei­nen Stu­die­ren­den ent­wi­ckelt wer­den. Gemein­sam mit Part­nern aus der inter­es­sier­ten Wirt­schaft erar­bei­tet er Lösun­gen, die einen siche­ren Ver­kehr im Netz erlau­ben. Jedes Unter­neh­men sollte z.B. die Frage nach regel­mä­ßi­gen und siche­ren Back­ups klä­ren.

Gro­ßes Inter­esse fand die Tagung „IT Sicher­heit im Rah­men von Indus­trie 4.0“ auf der W3-​​Messe in Wetz­lar, die von IHK Hes­sen inno­va­tiv und Media Lahn-​​Dill e.V. gemein­sam orga­ni­siert wurde. Über 70 Teil­neh­mer folg­ten den span­nen­den Aus­füh­run­gen der Refe­ren­ten. LKA Hes­sen und Hes­sen CERT infor­mier­ten über aktu­elle Cyber­kri­mi­na­li­tät und Maß­nah­men zum Schutz. Pro­fes­so­ren der Tech­ni­schen Hoch­schule Mit­tel­hes­sen und der FH Ravensburg-​​Weingarten zeig­ten Bei­spiele und boten aktiv Ihre Unter­stüt­zung in Pro­jek­ten an und Refe­ren­ten von Viess­mann IT Ser­vices und Becom Sys­tem­haus zeig­ten auf wie man sich aktiv schüt­zen kann und wel­che tech­ni­schen und per­so­nel­len Maß­nah­men erfor­der­lich sind um sich die­sem Thema zu stel­len.

 

Dr. Kai Blanck, Regio­nal­be­ra­ter IHK Hes­sen inno­va­tiv
Tel: 069 21971428