Nachhaltigkeit in der Kunststoffverarbeitung

Ohne den Ein­satz von Kunst­stof­fen wäre unser heu­ti­ger tech­ni­scher Stand nicht denk­bar. Sämt­li­che Anwen­dungs­be­rei­che wie bei­spiels­weise Medi­zin­tech­nik, Gebrauchs­wa­ren, Bau, Mobi­li­tät, Elek­tro­nik u.v.m. könn­ten in ihrer jet­zi­gen Form nicht exis­tie­ren. Neben die­ser fun­da­men­ta­len Bedeu­tung von Kunst­stof­fen ist der Kli­ma­wan­del das zweite große Thema unse­rer Zeit. Ins­be­son­dere durch Mikro­plas­tik in den Mee­ren und ein dau­er­haft prä­sen­tes Abfall­auf­kom­men durch Ein­weg­ver­pa­ckun­gen sind Kunst­stoffe als Klima– und Umwelt­feind in den Fokus der öffent­li­chen Wahr­neh­mung gerückt. Da die bis­he­rige Pro­duk­tion, Ver­ar­bei­tung, Nut­zung und Ent­sor­gung von Kunst­stof­fen unse­ren Pla­ne­ten nach­hal­tig schä­di­gen, diese jedoch auch wei­ter­hin die Tech­nik unse­rer Zeit prä­gen wer­den, braucht es prak­ti­sche Lösun­gen, um die Nach­hal­tig­keit von Kunst­stof­fen über den gesam­ten Lebens­zy­klus zu erhö­hen.

Mit dem Ziel, diese prak­ti­schen Lösun­gen in der Kunst­stoff­ver­ar­bei­tung zu erar­bei­ten, haben sich ver­schie­dene Unter­neh­men ent­lang der Wert­schöp­fungs­kette der Kunst­stoff­ver­ar­bei­tung und das Insti­tut der Kunst­stoff­tech­nik der Hoch­schule Darm­stadt (IKD) zusam­men­ge­tan. Durch das Ver­net­zen sol­len Syn­er­gien geschaf­fen wer­den, von denen alle pro­fi­tie­ren. Mit der IHK Darm­stadt Rhein Main Neckar als Initia­tor und der Jöckel Inno­va­tion Con­sul­ting GmbH als Netz­werk­ma­nage­ment­ein­rich­tung wurde des­halb das Koope­ra­ti­ons­netz­werk SuPRA gebil­det, wel­ches durch das ZIM-​​Programm des BMWi geför­dert wird.

Die Idee des SuPRA Netz­wer­kes ist neue Pro­dukte und Ver­fah­ren zu ent­wi­ckeln, die die Kli­ma­schä­di­gung bei­spiels­weise durch CO2–Emis­sio­nen in der Her­stel­lung, Ver­ar­bei­tung und Wie­der­auf­be­rei­tung von Kunst­stof­fen effek­tiv redu­zie­ren. Um neue Mög­lich­kei­ten in der Kunst­stoff­ver­ar­bei­tung zu schaf­fen, wer­den pra­xis­nahe Ent­wick­lungs­pro­jekte durch­ge­führt. Hier­bei wer­den das prak­ti­sche Know­how der Unter­neh­men einer­seits und die hohe For­schungs­kom­pe­tenz des IKDs ande­rer­seits genutzt.

Die Vision des Netz­wer­kes ist eine umfas­send kli­ma­ge­rechte Kunst­stoff­ver­ar­bei­tung von der Her­stel­lung bis zum Recy­cling. Mit der Ver­wirk­li­chung die­ser Vision soll erreicht wer­den, dass der Ein­satz natür­li­cher Rest­stoffe in Kunst­stof­fen ver­grö­ßert wird, Kunst­stoff­pro­dukte mit gerin­ge­rem Ener­gie­auf­wand und nied­ri­ge­rem Aus­schuss pro­du­ziert und am Ende ihrer Lebens­dauer wie­der­ver­wer­tet wer­den kön­nen. Das Netz­werk soll somit einen wesent­li­chen Bei­trag zur Errei­chung der Kli­ma­ziele erbrin­gen.

Die Rea­li­sie­rung der Netz­werk­vi­sion wird auf drei­er­lei Wegen ver­folgt: Zum einen durch den Ein­satz nach­wach­sen­der Roh– und Rest­stoffe zur Her­stel­lung von Bio­kunst­stof­fen (bio­ba­siert, aber nicht zwin­gend abbau­bar oder kom­pos­tier­bar). Wei­ter­hin sol­len die Ver­ar­bei­tung von Kunst­stof­fen durch eine Auto­ma­ti­sie­rung ener­gie­ef­fi­zi­en­ter gestal­tet, die Lebens­dauer ein­zel­ner Kom­po­nen­ten ver­län­gert sowie Abfälle ver­mie­den wer­den. Als drit­ter Ansatz soll das Recy­cling unver­meid­ba­rer Abfälle und nicht mehr benö­tig­ter Kunst­stoff­pro­dukte ver­bes­sert wer­den.

Für wei­tere Infor­ma­tio­nen kön­nen Sie gerne die SuPRA Home­page www​.supra​-netz​werk​.de besu­chen.