Mit digitalem Datenmanagement zur papierlosen Produktion
Die AWB Anlagen– und Werkzeugbau GmbH & Co. KG in Lampertheim bearbeitet seit mehr als 20 Jahren Bauteile aus schwer zerspanbaren Materialien für Industriekunden und für die Luft– und Raumfahrtindustrie. Beide Bereiche stellen hohe Anforderungen an die Qualität der Bauteile, was sich auf den gesamten Produktentstehungsprozess auswirkt. Die AWB Anlagen– und Werkzeugbau und die AWB Aviation haben mit der Einführung eines digitalen Werkzeuglagers bereits erste Schritte in Richtung Prozessdigitalisierung unternommen. Im sechsmonatigen Umsetzungsprojekt mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Darmstadt soll nun das Datenmanagement der AWB verbessert werden. Dieser Aufgabe widmen sich Experten aus folgenden Instituten der TU Darmstadt: PTW, DIK und IAD gemeinsam mit den Mitarbeitern der AWB.
Aufgrund der kundenindividuellen Fertigung ist jedes Produkt der AWB mit einer hohen Informationsdichte versehen. Diese Informationen müssen erfasst, verarbeitet und den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden – ein Prozess, der zurzeit überwiegend in Papierform stattfindet und dadurch nur träge auf Veränderungen reagiert. Ziel des Umsetzungsprojekts ist daher, für die Teilbereiche Produktion und Qualitätssicherung ein effizientes Datenmanagement und eine passende, mitarbeiterorientierte Datendarstellung einzuführen. Dazu soll ein Prozess entwickelt werden, der die anfallenden Daten nach Relevanz strukturiert, über ein Datennetzwerk abspeichert und an einem digitalen Endgerät benutzerzentriert abgerufen werden kann.
Innerhalb einer Analysephase wird mithilfe der „Wertstromanalyse 4.0“ zunächst das aktuelle Informationsangebot aufgenommen, Verschwendungen werden identifiziert und ein eindeutiges Verständnis der gemeinsamen Arbeitsaufgabe geschaffen. Diese Analyseergebnisse werden dann durch zusätzliche Interviews mit den beteiligten Mitarbeitern angereichert sowie durch eine systematische Analyse der aktuell zur Durchführung von Tätigkeiten eingesetzten Dokumente.
Am Ende des Umsetzungsprojekts soll ein komplett digitaler Prozess stehen, der auf alle weiteren Bereiche der Produktentstehung in der AWB übertragbar ist. Basierend auf dieser Grundlage kann das Unternehmen dann eigenständig weitere Digitalisierungsschritte einleiten.