Großes Kino: Innovationsforum Mittelhessen setzt Impulse für die Zukunft
Für Impulse und mehr Vernetzung in der Region startete das erste Innovationsforum Mittelhessen am 12. Februar 2020 im Kinopolis Gießen mit über 200 Besuchern seine Mission. „Innovation ist ganz klar ein Schlüsselfaktor zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und damit unserer Region“, erklärte der Wetzlarer Oberbürgermeister Manfred Wagner als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH.
Wie kann man als mittelständisches Unternehmen auf dem Weltmarkt erfolgreich bleiben? Wie kann man mit dem globalen Takt Schritt halten? Allein die Silicon Valley Giganten Microsoft, Apple und Amazon werden an den Börsen höher bewertet als alle deutschen Unternehmen des DAX, M DAX und TecDAX zusammen. Diese großen US-Internetfirmen wie auch ihre Chinesischen Wettbewerber investieren jährlich viele Milliarden in die neuen Digitaltechnologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Virtuelle Realität (VR), Big Data und Cloud Computing um nur einige zu nennen. Eingezwängt zwischen den Giganten aus den USA und China müssen sich die deutschen Unternehmen ebenfalls auf den digitalen Weg machen.
Künstliche Intelligenz (KI) und Digitalisierung standen im Fokus des Vormittags: Hans-Christian Boos, Geschäftsführer der arago GmbH und Mitglied im Digitalrat der Bundesregierung, sprach über Chancen und Herausforderungen von künstlicher Intelligenz für Unternehmen: „Niemand führt gerne dauernd dieselbe Tätigkeit aus – mit Hilfe von Automatisierung und KI stärken wir das Potenzial von Menschen und schaffen neue Freiräume für Kreativität und innovatives Denken.“
Hans-Christian Boos, arago GmbH
Matthias Gohl, Leiter des Kompetenzzentrums „Digital Innovation Partners“ der Zeiss-Gruppe, erklärte die Digitalisierung als Chance für Europa: „Wir müssen lernen, uns und unsere Unternehmen anzupassen und zu verändern.” Wir müssen agiler werden, innovativer, uns von alten Organisationsbremsen befreien und Neues wagen, wenn wir unseren Platz in der Welt behaupten wollen. Die deutschen Mittelständler können die Chance nutzen, die die KI und andere Digital-Technologien bieten.
Wolf Lüdge erzählte die Geschichte des Limburger Startups IoTOS und seiner Datenspeicherungs-Lösung ONCITE, die zusammen mit der Friedhelm Loh-Gruppe und Bosch entwickelt wurde. Oncite speichert die Daten im Unternehmen und nutzt trotzdem die Variabilität der Cloud. Die Zusammenarbeit eines klassischen deutschen Mittelständlers, eines Konzern und eines Startups haben zu einem sehr innovativen Produkt geführt, das große Chancen haben kann.
In einer Diskussionsrunde mit den drei genannten Sprechern, die von Dr. Monika Schumacher – Professorin für Technologie-, Innovations– und Gründungsmanagement an der Justus-Liebig-Universität Gießen – geleitet wurde, erhielten die Teilnehmer tiefere Einblicke in die Kultur und Strategien zur Umsetzung der Digitalisierung.
Am Nachmittag wurden die Themen New Work/neuen Arbeitswelt, Anwendung von KI im Mittelstand sowie Finanzierungsmöglichkeiten vertieft. Wie stark sich die Denkweise im Silicon Valley von unserer unterscheidet und welche Vorteile ein Unternehmen von der Einführung erwarten kann, stellte Prof. Dr. Thomas Armbrüster anschaulich dar: „Wer einmal dort war und gesehen hat, mit welcher Dynamik Silicon Valley funktioniert, kommt mit ganz neuen Ideen für sein Unternehmen zurück.“
Autoren:
Dr. Kai Blanck, IHK Hessen innovativ, k.blanck@frankfurt-main.ihk.de
Manuel Heinrich, Pressesprecher Regionalmanagement Mittelhessen, heinrich@mittelhessen.org