Digitalisierung und Industrie 4.0 auf der EMO in Hannover
Über 2.200 Aussteller aus 44 Ländern präsentierten in Hannover ihre Maschinen, Lösungen und Dienstleistungen für die Industrieproduktion unter dem Motto „Connecting systems for intelligent production“. Unsere Regionalberaterin aus Kassel war vor Ort in „der Welt der Metallbearbeitung“ und hat ein nordhessisches Unternehmen besucht.
Das Thema intelligente Produktion traf den Puls der Zeit. Da ging es um vernetzte Systeme, auch zwischen verschiedenen Partnern, cloudbasierte Maschinenüberwachungssysteme, Simulationssoftware, Blockchain-Technologie für sichere Datenübertragung, neue Geschäftsmodelle u.v.m. Zahlreiche Beispiele zeigten, wie alle Prozessschritte miteinander verknüpft werden können und durchgängig digitalisiert werden.
So läutet die Firma Wespa eine neue Ära des Bandsägens ein. Wespa produziert seit 1950 Sägewerkezeuge. Am deutschen Stammsitz in Melsungen, Hessen, produzieren rund 100 Mitarbeiter ein breites Produktspektrum. Auf der EMO 2017 präsentiert Wespa weiter entwickelte Metallsägebänder für den industriellen Zukunftsstandard Industrie 4.0 in der Bandsägetechnik. Der Sägeband-Spezialist aus Melsungen hat zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA eine entsprechende Technologie entwickelt und zeigt dessen Anwendung in Hannover. Die Digitalisierung der Produktionsabläufe samt Vernetzung von Sägeband, Maschine und Anwendung hat nun auch in dieser Branche Fuß gefasst. Wespa markiert die Sägebänder mit einem QR-Code. Eine eigens dafür konzipierte Maschine kann über diesen QR-Code das Werkzeug sowie die entsprechenden Einsatzparameter identifizieren. WESPA bietet nun den Einstieg in das „digitale Sägeband“ – auch für Unternehmen mit schon bestehenden Bandsägemaschinen. Ziel dieser kontinuierlichen Entwicklungsarbeit war und ist der automatisierte Austausch von Daten zwischen Sägeband und Maschine, um so gezielter, effizienter und so flexibel wie möglich produzieren zu können – bei gleichzeitig maximaler Kostenoptimierung. Dies macht die Anwender deutlich wettbewerbsfähiger.
„Bisher werden Sägebänder auf Maschinen installiert und mit manuell eingegebenen oder statischen Standard-Parametern betrieben. Inzwischen aber haben wir die Chance, Werkzeuge, Maschinen, Werkstücke und Bearbeitungsaufträge so zu digitalisieren und zu vernetzen, dass sie ‚intelligent‘ und weitgehend autonom miteinander kommunizieren und produzieren können. Das ist Industrie 4.0, dafür haben wir werkzeugseitig einen ersten Standard für die Bandsägetechnik entwickelt“, erläutert Jan-Peter Schulz, Geschäftsleitung Vertrieb und Marketing, den Stand der Entwicklungen bei Wespa in Melsungen. Im Jahr 2018 soll die neue Sägeband-Applikation in größeren Stückzahlen produziert werden.
Ulrike André
Regionalberaterin IHK Kassel-Marburg
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