Digitalisierte Beleuchtung 4.0 – Mehr als nur Licht!

Vor etwa 5 Jah­ren began­nen neue, inno­va­tive Beleuch­tungs­pro­dukte auf Basis der LED Tech­no­lo­gie den Markt zu erobern. Damals war das Ziel für viele Inves­ti­tio­nen, den Ener­gie­ver­brauch zu sen­ken. Gele­gent­lich frag­ten Kun­den auch nach einer län­ge­ren Halt­bar­keit mit dem Ziel War­tungs­ab­läufe zu opti­mie­ren. Nicht sel­ten wurde der Ener­gie­ver­brauch hal­biert, die Licht­menge jedoch auch.

Heute sind weit­aus mehr Mög­lich­kei­ten gege­ben: Lebens­dauer und Effi­zi­enz der LED-​​Leuchten haben sich in den letz­ten Jah­ren enorm ver­bes­sert. 100.000 Stun­den sind bei Qua­li­täts­her­stel­lern keine Sel­ten­heit mehr. Heut­zu­tage kann die Beleuch­tung „ler­nen“, zu wel­cher Tages­zeit wel­cher Rot– oder Blau­an­teil im Licht sein soll. Für Kran­ken­häu­ser, psych­ia­tri­sche Kli­ni­ken oder Alten– und Pfle­ge­heime sicher kein unwich­ti­ges Thema.
Gleich­zei­tig hat sich die Sen­sor­tech­no­lo­gie deut­lich ver­bes­sert. Pro­bleme ent­stan­den in den Anfangs­jah­ren, wenn Pro­duk­ti­ons­hal­len mit nur einem Sen­sor aus­ge­stat­tet wur­den und erwar­tet wurde, dass das per­fekte Licht indi­vi­du­ell an jedem Arbeits­platz leuch­tet. Einen deut­li­chen Vor­teil bie­ten moderne Lösun­gen, bei denen in jeder Leuchte Sen­so­ren ver­baut sind. Wenn diese Leuch­ten dann auch noch kabel­los und jeder­zeit änder­bar in Grup­pen kom­mu­ni­zie­ren, dann erhält man opti­male Ergeb­nisse. Übri­gens, die Leuch­ten kom­mu­ni­zie­ren sicher ohne WLAN oder ein Unter­neh­mens­netz­werk nut­zen zu müs­sen.

Anwesenheitserkennung

Ist die neue Beleuch­tungs­an­lage mit die­ser Tech­nik geplant, kann eine Pro­duk­ti­ons­halle mit einer Grund­be­leuch­tung von 750 Lux aus­ge­stat­tet und jeder­zeit an jedem Arbeits­platz die Beleuch­tungs­an­for­de­run­gen indi­vi­du­ell ange­passt wer­den. So wer­den bei neuen Pro­jek­ten die Hal­len in Zonen ein­ge­teilt. Der Schweiß­ar­beits­platz erhält 300 Lux, der Mess­ar­beits­platz 500 Lux, der Kon­troll­ar­beits­platz 750 Lux und der Ver­pa­ckungs­be­reich 300 Lux. Ändern sich die Arbeits­plätze, wer­den ein­fach die Leuch­ten kabel­los und  vom Boden aus neu ein­ge­stellt. Lang­fris­tig ent­ste­hen weni­ger Kos­ten für Instal­la­tion oder Pro­gram­mier­ar­bei­ten und das Unter­neh­men kann fle­xi­bel auf jede Ände­rung ein­ge­hen. Gleich­zei­tig arbei­tet die Anlage mit der höchst­mög­li­chen Effi­zi­enz, da die ein­zelne Leuchte auf Basis von Anwe­sen­heit und ein­fal­len­dem Licht die Licht­menge steu­ert. Nie wie­der wird Ener­gie ver­schwen­det, weil die Beleuch­tungs­an­lage Licht pro­du­ziert, wel­ches zu die­sem Zeit­punkt gar nicht benö­tigt wird.

Licht ver­kauft!

Stel­len Sie sich einen moder­nen Lebens­mit­tel­markt vor bei dem die Leuch­ten dem natür­li­chen Tages­licht nach­emp­fun­den die Licht­far­ben auto­ma­ti­siert anpas­sen. Ver­kaufs­gänge, die nicht fre­quen­tiert sind, redu­zie­ren die Licht­menge auf ein von Ihnen bestimm­tes Maß. Kun­den wer­den aktiv durch die Beleuch­tung zu Akti­ons­flä­chen geführt. Die Tem­pe­ra­tur und Luft­feuch­tig­keit in ein­zel­nen Berei­chen wer­den über­wacht. Auf Knopf­druck erken­nen Sie, wel­che Berei­che in ihrem Geschäft am meis­ten fre­quen­tiert wer­den und kön­nen so den Ver­kaufs­pro­zess opti­mie­ren. All dies ist bereits mög­lich.
Dann gibt es da noch das Thema Notfall-​​Beleuchtung. Diese zusätz­lich mit einem Bat­te­rie­pack aus­ge­stat­te­ten Leuch­ten wer­den auto­ma­tisch bei einem Strom­aus­fall tätig und leuch­ten die Flucht­wege aus­rei­chend aus. So wird den Anwe­sen­den ermög­licht, das Gebäude zu ver­las­sen. Not­fall– oder EM3-​​Leuchten müs­sen jedoch regel­mä­ßig geprüft wer­den. Bis­her war hierzu eine Elek­tro­f­ach­kraft nötig, wel­che zur Leuchte hoch­klet­terte, die Funk­ti­ons­weise prüfte und die Ergeb­nisse pro­to­kol­lierte. Zeit­auf­wen­dig und kos­ten­in­ten­siv. Heute erle­digt man dies vom PC-​​Arbeitsplatz aus. Auf Klick prü­fen sich die Leuch­ten selbst, die Elek­tro­f­ach­kraft druckt den Bericht aus und legt ihn ab. Erle­digt.
Moderne Beleuch­tung ist Teil des Indus­trie 4.0 oder Inter­net of Things (IoT) genann­ten „alles kom­mu­ni­ziert mit allem“ und leis­tet uner­war­tet mehr. Sie schafft den Über­blick dar­über, wel­che Räum­lich­kei­ten tat­säch­lich wie lange genutzt wur­den, damit z.B. nur dort gerei­nigt wird, wo gear­bei­tet wurde. Sen­so­ren in den Leuch­ten pro­to­kol­lie­ren Ener­gie­kos­ten und mel­den Stö­run­gen. Sie mes­sen Tem­pe­ra­tur, Luft­feuch­tig­keit oder CO2-​​Gehalt. Neben der rei­nen Ener­gie­kos­ten­ein­spa­rung sen­ken sich die War­tungs­kos­ten. Hinzu kom­men nicht anfal­lende Kos­ten für Rei­ni­gungs­ar­bei­ten von nicht oder kaum benutz­ten Flä­chen oder zum Bei­spiel durch zu hohe oder zu nied­rige Luft­feuch­tig­keit unbrauch­bar gemachte Pro­dukte oder Werk­zeuge.

Roman Sie­gen­bruk
Geschäfts­füh­rer der Lewero GmbH
Flor­stadt