Die KI-Nachwuchsgruppe „HyMeKI“ der Universitäten Hamburg und Kassel untersucht Anforderungen an KI-basierte Assistenzsysteme, die von Menschen akzeptiert werden und lebenslanges Lernen von Mensch und KI ermöglichen.
Die Aufgaben in einer digitalisierten Arbeitswelt werden immer komplexer und erfordern lebenslanges Lernen – vor allem in der Wissensarbeit. Künstliche Intelligenz (KI), etwa in Form von Text-, Bild– oder Spracherkennung, kann Wissensarbeiterinnen und –arbeitern helfen, Aufgaben zu lösen oder diese komplett zu übernehmen. Mitunter nehmen Menschen KI-basierte Systeme als soziale Akteure wahr, stellen deshalb aber auch ähnliche Erwartungen an die Qualität ihrer Lösungen, Fähigkeiten und ihr Kommunikationsverhalten. Allerdings werden diese Erwartungen häufig nicht erfüllt und führen zu einer Ablehnung der KI-Systeme. „Es entstehen völlig neue Herausforderungen in der Zusammenarbeit von Mensch und KI-System, und es gilt, einen Mehrwert für beide zu schaffen und die Übergaben sowohl für den Menschen als auch das KI-System reibungslos zu gestalten“, sagt Prof. Dr. Eva Bittner von der Universität Hamburg. „Die Verschmelzung von menschlicher und künstlicher Intelligenz in der Zusammenarbeit spielt dabei eine Schlüsselrolle, so dass wir Zusammenarbeitspraktiken benötigen, die gleichzeitig menschliches und maschinelles Lernen fördern“, so Dr. Sarah Oeste-Reiß von der Universität Kassel.
Im Forschungsprojekt „Hybridisierung von menschlicher und künstlicher Intelligenz in der Wissensarbeit – HyMeKI (FZK 01IS20057B)“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, erforschen die Projektleiterinnen Prof. Dr. Eva Bittner (Universität Hamburg) und Dr. Sarah Oeste-Reiß (Universität Kassel & ITeG) gemeinsam mit fünf Promovierenden Zusammenarbeits– und Lernprozesse mit KI-basierten Assistenzsystemen. Das Forschungsteam der Wirtschaftsinformatikerinnen wird sich in den kommenden vier Jahren insbesondere zwei zentralen Fragestellungen widmen:
- Was sind sozio-technische Gestaltungsanforderungen und –muster zur Entwicklung von KI-basierten Assistenzsystemen, die von Menschen akzeptiert werden?
- Wie sind Zusammenarbeitspraktiken zu gestalten, die sowohl ein KI-gestütztes menschliches Lernen als auch Mensch-gestütztes maschinelles Lernen ermöglichen?
HyMeKI bietet damit großes wirtschaftliches Potential für Organisationen mit wissensintensiven Tätigkeiten, die mit Herausforderungen beim Transfer und Erwerb von Wissen sowie lebenslangem Lernen konfrontiert sind. Dies gilt gleichermaßen für den IT-, Medien– und Handelsstandort Hamburg und Kassel bzw. die Region Nordhessen als Industrie– und Mittelstandsstandort.
Interessierte Anwenderunternehmen können sich im Rahmen eines Onlineseminars am 09. Dezember 2020 (14 – 15 Uhr) über Projektziele und Beteiligungsmöglichkeiten informieren. Die Zugangsdaten erhalten die angemeldeten Teilnehmer am Vormittag des 09.12.2020.
AGENDA:
- Schlaglicht “Kollege KI”
- Vision und Ziele des HyMeKI-Projektes
- Arbeitseinheit “KI im Arbeitsprozess – Ihre Herausforderungen und Erwartungen”
- Beteiligungsmöglichkeiten für Unternehmen
- Ausblick und nächste Schritte
Bei Interesse an den Projektthemen nehmen Sie auch gerne mit den Forscherinnen Kontakt auf unter bittner@informatik.uni-hamburg.de und oeste-reiss@uni-kassel.de.