TU Darmstadt präsentiert Carbonate-Looping Verfahren: Reduktion von industriellem CO2 um 90 Prozent
Die internationale Forschungsgruppe um den Maschinenbauingenieur Professor Bernd Epple von der TU Darmstadt hat bedeutende Fortschritte auf dem Weg zur Marktreife eines Verfahrens zur Verminderung des industriellen CO2 Ausstoßes erreicht. Durch diese neue Technologie können über 90 Prozent des bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern anfallenden CO2 abgefangen werden. Die Funktionsweise des Carbonate-Loopings beruht auf dem Einsatz zweier miteinander verbundener Wirbelkammern. In der ersten reagiert ein Pulver aus gebranntem Kalk, dem sogenannten Kalziumoxid (CaO), mit dem CO2 im Abgasstrom des Kraftwerks zu Kalziumkarbonat (CaCO3). Das Kalziumkarbonat gelangt dann in den zweiten Wirbelreaktor, den Regenerator. Dort wird das im Kalziumkarbonat gebundene CO2 durch hohe Temperaturen ausgetrieben, so dass wieder gebrannter Kalk und gasförmiges CO2 entstehen. Somit sind die Ausgangsstoffe für die weitere Aufrechterhaltung der kontinuierlichen chemischen Reaktionskreislaufes wieder vorhanden. Nach mehreren Dutzend Zyklen muss das Material ausgetauscht werden. Allerdings ist der abgenutzte Kalk kein Abfallprodukt, sondern kann für die Zementherstellung genutzt werden.
Das von Prof. Epple entwickelte Verfahren ist gegenüber herkömmlichen Verfahren nicht nur kostengünstiger sondern auch energieeffizienter. Für das Kohlekraftwerk Émile Huchet im französischen Saint-Avold legte das Team bereits die Planung einer kompletten Pilotanlage mit einer Leistung von 20 MW vor, die in Betrieb genommen werden kann, sobald die Finanzierung abschließend geklärt ist.
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