Photovoltaik-Gigawattfabrik eröffnet in der Türkei
Unter einem Dach finden sich alle Schritte zur Herstellung von Solarmodulen, für die auch deutsche Maschinen zum Einsatz kommen. Die Gesamtinvestitionssumme liegt bei 1,4 Milliarden US-Dollar, wobei dies auch die Realisierung eines Photovoltaik-Kraftwerks mit 1000 Megawatt Leistung einschließt. Ursprünglich hatte sich Hanwha Q-Cells an diesem Projekt beteiligt, es später aber komplett dem türkischen Partner Kalyon Solar Technologies überlassen.
In der ersten Phase wird das Werk über eine Jahreskapazität von 500 Megawatt verfügen, wie das türkische Unternehmen Mitte August erklärte. So würden in der Fabrik Ingots, Wafer, Zellen und Module gefertigt. Damit kann die Türkei alle 2 Jahre die Leistung eines Atomkraftwerks aufbauen – zumindest tagsüber.
Der Bau der Fabrik war Teil einer Ausschreibung vom März 2017, zu der auch die Realisierung eines Photovoltaik-Kraftwerks mit 1000 Megawatt in Konya gehört. Die Investitionssumme für die integrierte Modulfertigung liegt bei 400 Millionen US-Dollar und für das Photovoltaik-Kraftwerk bei 1 Milliarde US-Dollar. 333 Millionen US-Dollar erhielt Kalyon dabei an staatlicher Unterstützung, wie die türkische Regierung 2019 veröffentlichte.
„Es ist uns gelungen, diese Fabrik, von der Kritiker sagten, sie könne nicht in sechs Jahren errichtet werden, in nur eineinhalb Jahren zu errichten. Wir haben eine hohe Nachfrage aus dem Ausland, die Kapazität wird auf 1000 Megawatt erhöht werden“, erklärte Kalyon-Chef Cemal Kalyoncu zur offiziellen Eröffnung am 20.8.2020.
In der Fabrik kommt auch Equipment von deutschen Maschinenbauern zum Einsatz. RCT Solutions aus Konstanz unterstützte in den vergangenen Monaten aktiv die Realisierung der Fabrik, angefangen von einer Machbarkeitsstudie bis zum Anlaufen der Produktion. Die ersten Solarmodule liefen bereits vor wenigen Wochen vom Band – 3,5 Millionen werden im angegliederten Photovoltaik-Kraftwerk installiert – nun folgen Ingots, Wafer und Solarzellen.