Innovationslabore: Raum für absurde Ideen im Unternehmen?

Momen­tan ent­ste­hen vie­ler­orts alle mög­li­chen Expe­ri­men­tier­räume, Ide­en­la­bors, Maker-​​Spaces oder Digi­tal Labs mit dem Ziel, neue For­men für den eige­nen Inno­va­ti­ons­pro­zess zu fin­den. Ob sich diese Inno­va­ti­ons­la­bore bewäh­ren und wie sie rich­tig kon­zi­piert und umge­setzt wer­den müs­sen, um erfolg­reich zu sein, hat das Fraun­ho­fer IAO in einer Stu­die unter­sucht.

Auf Basis zahl­rei­cher Inter­views mit Unter­neh­men unter­schied­lichs­ter Bran­chen und Grö­ßen haben die For­schen­den klare Gestal­tungs­emp­feh­lun­gen abge­lei­tet.

Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, dann gibt es keine Hoff­nung für sie“

Die­ses berühmte Zitat von Albert Ein­stein beschreibt den heu­ti­gen Inno­va­ti­ons­be­darf sehr tref­fend, denn mit einem blo­ßen „Weiter-​​so“ ist es nicht mehr getan. Viel­mehr müs­sen Unter­neh­men kom­plett anders­ar­tige, viel­leicht sogar absurd klin­gende Ideen ent­wi­ckeln und auf ihre Zukunfts­fä­hig­keit hin über­prü­fen. Dies erfor­dert neu­ar­tige Team– und Pro­zess­struk­tu­ren, denn es ist nicht zu erwar­ten, dass man auf aus­ge­tre­te­nen Pfa­den neue Wege fin­det. »Aus unse­ren vor­her­ge­hen­den Coworking-​​Studien der Jahre 2014 und 2017 konn­ten wir schon viel­fach brauch­bare Ansätze für die dafür benö­tig­ten Team-​​Formate iden­ti­fi­zie­ren. Inso­fern war es wenig über­ra­schend, dass wir in Inter­views mit Mana­gern erfolg­rei­cher Cor­po­rate Inno­va­tion Labs zahl­rei­che Ähn­lich­kei­ten mit Cowor­king Spaces ermit­teln konn­ten«, sagt Stu­di­en­au­tor Klaus-​​Peter Stie­fel.

Doch zunächst war die Frage zu beant­wor­ten, wel­che kon­kre­ten Ziele und Auf­ga­ben­stel­lun­gen mit die­sen Inno­va­ti­ons­la­bo­ren über­haupt ver­folgt wer­den. Geht es wirk­lich „nur“ um Digi­ta­li­sie­rung oder „nur“ um mark­tum­wäl­zende, dis­rup­tive Inno­va­tio­nen?

Die Stu­die zeigt, dass die meis­ten Labs tat­säch­lich noch brei­ter auf­ge­stellt sind: „Den Blick über den Tel­ler­rand wagen“, „Unter­schied­lichste Geschäfts­ideen zur Ent­schei­dungs­reife brin­gen“, „Den Inno­va­ti­ons­pro­zess beschleu­ni­gen“ sind nur einige Ziel­set­zun­gen der Inter­view­part­ner. Auch ein Wan­del der Unter­neh­mens­kul­tur wird häu­fig ver­folgt – eine zweite gewich­tige Gruppe von Ziel­set­zun­gen. Erfolg­rei­che Inno­va­tion Labs soll­ten den über­ge­ord­ne­ten Anfor­de­run­gen nach Anders­ar­tig­keit, Begeis­te­rung sowie einer Coworking-​​ähnlichen Com­mu­nity genü­gen. Für die Umset­zung ent­wi­ckel­ten die Auto­ren Emp­feh­lun­gen hin­sicht­lich der Gestal­tungs­va­ria­blen Orga­ni­sa­tion, Teams, Füh­rung, Metho­den sowie der räum­li­chen Rea­li­sie­rung. Da in den Unter­neh­men bis­lang kaum Erfah­run­gen mit Inno­va­ti­ons­la­bo­ren vor­lie­gen, lie­fern diese Emp­feh­lun­gen eine wert­volle Unter­stüt­zung für deren Kon­zep­tion und Gestal­tung.

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