IHK-Zertifikatslehrgang CE-Prozessmanager/-in (IHK)
Herausforderung
Wenn Unternehmen Produkte auf dem EU-Markt bereitstellen, so sind dabei bestimmte Mindestanforderungen zu erfüllen. Für viele Unternehmen ergeben sich diese Anforderungen vor allem aus den sog. CE-Richtlinien. Verantwortlich für die Einhaltung dieser Anforderungen sind die beteiligten Wirtschaftsakteure – das sind zu allererst immer die Hersteller, doch soweit vorhanden gibt es auch Pflichten für die Einführer, Händler und Fulfilment-Dienstleister.
Die eigenverantwortliche Umsetzung CE-Kennzeichnung verlangt zunächst neben den grundlegenden Kenntnissen der relevanten gesetzlichen Regelwerke auch geeignete CE-Maßnahmen, wozu insbesondere die Risikobeurteilung und Benutzerinformation gehören.
Darüber hinaus sind auch die rechtlichen Konsequenzen zu beachten, was nicht nur Anordnungen und Bußgelder durch Marktüberwachungsbehörden betreffen kann, sondern auch Sachmängel– und Produkthaftung bis hin zu strafrechtlicher Verfolgung nicht. All das macht letztlich eine Betrachtung in einem zusammenhängenden CE-Prozess unumgänglich.
Unser Lösungskonzept
Auch bei der Umsetzung der CE-Kennzeichnung gilt: Kompetenzen stärken heißt, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen handlungskompetent zu entwickeln. Dazu wird in den aufeinander abgestimmten Seminaren zum CE-Prozessmanager (IHK) den Teilnehmern sowohl eine persönliche und fachliche Qualifikation als auch die praktische Anwendung in der individuellen Fallstudie angeboten.
Die Seminare zum/zur CE-Prozessmanager/-in (IHK) richten sich an Prozessbeteiligte, wie z.B. Führungskräfte, Qualitätsbeauftragte, Entwickler und alle, die Anknüpfungspunkte zur Produktsicherheit haben, also alle, die CE-Maßnahmen umsetzen und / oder dafür verantwortlich sind.
Die Sensibilisierung der Teilnehmer für das Produktsicherheitsrecht und dessen Umsetzung, der praxisorientierte und systematische Know-How-Transfer sowie individuelle und teilnehmerorientierte Interessen und Fragestellungen stehen im Mittelpunkt der Qualifizierung.
- Sensibilisierung, für die Produktsicherheit – rechtliche Aspekte und Risikofaktoren
- Qualitätssicherung durch geeignete Dokumentation
- Funktionale Sicherheit mit Hilfe von Normen
- Prozessgestaltung für rechtssichere und wirtschaftliche CE-Prozesse und zur Vermeidung typischer Fehler
- Individuelle Fallstudie der einzelnen Teilnehmer
Ihre Chance
Qualifizieren Sie sich und Ihr Unternehmen und profitieren Sie von dem fundierten Erfahrungsschatz unserer Referenten.
Sichere und wirtschaftliche Prozesse sind Schlüsselqualifikationen und stehen für Wettbewerbsvorteile und Unternehmenserfolge – mit unseren CE-Seminaren legen sie dabei den Grundstein für ein umfassendes Product-Compliance-Managementsystem mit integriertem Risikomanagement.
Optimale Prozesse und Strukturen werden von Menschen gestaltet, die neben ihrer fachlichen Kompetenz auch über Schlüsselqualifikationen wie z. B. Sensibilität, Verantwortungsbewusstsein und Motivation verfügen. Wir qualifizieren ihre Mitarbeiter um den Marktanforderungen gerecht zu werden.
Ihre Referenten
- Klaus-Dieter Becker, Leiter Sachgebiet Elektrotechnik und Feinmechanik der Prüf– und Zertifizierungsstelle der BG Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse; Obmann mehrerer Normungsausschüsse
- Dr. Arun Kapoor, Co-Leiter des Bereiches Produkthaftung und Product Compliance bei der Noerr Partnerschaftsgesellschaft mbB; Spezialist für produkthaftungsrechtliche Auseinandersetzungen und Fachbuchautor
- Volker Krey, Referent, Berater und Coach zu CE-Themen, Fachbuchautor
- Michael Loerzer, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von GLOBALNORM, Regulatory Affairs Specialist, Fachbuchautor
- Gerhard Quanz, Dezernatsleiter a. D. Medizinprodukte– und Produktsicherheitsrecht Regierungspräsidium Kassel / Marktüberwachung
Die Inhalte der Seminare
UE = Unterrichtseinheiten (á 45 Minuten)
4 Pflichtseminare für das IHK-Zertifikat
Seminar | Thema | Format | Dauer |
---|---|---|---|
P1 | CE-Kennzeichnung — kurz und knapp | Präsenz | 5 UE |
P2 | CE-Kennzeichnung umsetzen | online | 8 UE |
P3 | CE-Dokumentation – mit den Schwerpunkten Risikobeurteilung sowie Benutzerinformation a) Anforderungen an die technische Dokumentation b) Wesentliche Zusammenhänge zwischen Risikobeurteilung und Benutzerinformation c) Wie kann man systematisch vorgehen? | Präsenz oder online | 8 UE |
P4 | CE-Organisation – den CE-Prozess im Unternehmen aufbauen a) Betrachteten CE-Kontext festlegen b) Bisher umgesetzte CE-Maßnahmen erfassen c) Zukünftige CE-Maßnahmen entwickeln, bewerten, entscheiden und gestalten | online | 5 UE |
6 Wahlseminare – wovon 4 für das IHK-Zertifikat erforderlich sind
Seminar | Thema | Format | Dauer | |
---|---|---|---|---|
W1 | Das EU-Harmonisierungskonzept a) Europäische Harmonisierung technischer Produktvorgaben b) Konformitätsbewertung im Produktsicherheitsrecht c) Bedeutung des Produktsicherheitsgesetzes d) Rechtliche Konsequenzen und Fallbeispiele | online | 5 UE | |
W2 | CE-Prozessmanager — Marktüberwachung und die Pflichten der Wirtschaftsakteure — online a) Die neue Marktüberwachungsverordnung b) Tätigkeiten und Befugnisse der Marktüberwachungsbehörden c) Aufgaben der Wirtschaftsakteure d) Einbindung der Zollbehörden e) Lieferketten beachten | online | 5 UE | |
W3 | Normenrecherche a) Einteilung der Normentypen b) Vermutungswirkung der Normen c) Normen recherchieren und beziehen | online | 5 UE | |
W4 | Funktionale Sicherheit a) Funktionale Sicherheit – was genau ist das? b) Grundlegende Normen c) Auslegung und Validierung von Sicherheitsfunktionen | online | 5 UE | |
W5 | Von CE zur Produkt Compliance a) Produktsicherheitsrecht b) Produktbezogenes Umweltrecht c) Warenvertriebsrecht d) Produkthaftungsrecht | online | 5 UE | |
W6 | CE-Fehler – typische Fehler im CE-Prozess und wie man sie vermeidet a) Fallstricke, Stolpersteine b) Diskussionen von Lösungsvorschlägen | online | 5 UE |
Fallstudie und IHK-Zertifikat
Thema | Details | Format | Dauer/UE |
---|---|---|---|
Fallstudie | a) Erstellen einer Fallstudie aus der betrieblichen Praxis b) Transfer der Seminarinhalte | Präsenz oder online | 15 UE |
Präsentation der Fallstudie | a) Präsentation b) Diskussion und Fragen zum Thema c) Feedback d) Feierstunde und Übergabe der IHK-Zertifikate (falls in Präsenz) | Präsenz oder online | ca. 15 bis 20 Minuten |
Als Nachweis für die Teilnahme an einem Seminar erhalten die Teilnehmer eine Teilnahmebescheinigung.
Die Vorstellung einer Fallstudie wird zugelassen, wenn der Teilnehmer Teilnahmebescheinigungen
- für die vier Pflichtseminare und
- mindestens vier der sechs Wahlseminare vorlegen kann.
Unsere CE-Seminare aus den letzten Jahren können auf Antrag für das IHK-Zertifikat angerechnet werden.
Nach der Erstellung der Fallstudie wird ein Termin zur Präsentation vereinbart. Dieser Termin kann je nach den äußeren Umständen in Präsenz oder online stattfinden.
Ablauf der Präsentation: Der Teilnehmer
- stellt sich vor und beschreibt seine Aufgaben im Unternehmen
- beschreibt eine CE-relevante Aufgabenstellung aus seinem betrieblichen Umfeld
- beschreibt aus seiner Sicht geeignete Methoden und Werkzeuge, die er im Rahmen des Lehrgangs kennengelernt und nun angewendet hat, um die Situation zu bewältigen
- beschreibt das Ergebnis und die Erfahrungen, die er im Zusammenhang mit der Anwendung dieser Methoden und Werkzeuge gesammelt hat
- beantwortet ggf. Rückfragen.
Die Dauer der Präsentation einer Fallstudie beträgt ca. 15 bis 20 Minuten
Kosten
- Das Teilnahmeentgelt für 5-stündige Seminare beträgt 219,00 Euro zzgl. MwSt.
- Das Teilnahmeentgelt für 8-stündige Seminare beträgt 349,00 Euro zzgl. MwSt.