Computerchips mit Klettverschluss
Eine Maschine, die elektronische Bauelemente ähnlich verbindet wie ein Klettverschluss, entwickelt die THM Gießen-Friedberg gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner, dem Darmstädter Unternehmen NanoWired. Projektleiter sind die Professoren Dr. Jochen Frey und Dr. Ubbo Ricklefs vom THM-Kompetenzzentrum für Nanotechnik und Photonik. Das Land Hessen fördert das Vorhaben mit 455.000 Euro. Das Forschungsvorhaben läuft bis Ende 2019 und hat ein Gesamtvolumen von knapp 700.000 Euro. Es wird im Rahmen der hessischen „Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz“ (LOEWE) unterstützt.
NanoWired hat ein neuartiges Verfahren entwickelt, bei dem zwei zu verbindende Bauteile mit einem „Rasen“ aus Nanodrähten beschichtet und bei Raumtemperatur aufeinandergepresst werden. Die durch die Nanostrukur bedingte Absenkung der Schmelztemperatur des Metalls führt zum partiellen Verschweißen der Drähte und so zu einer stabilen Verbindung. Gegenüber herkömmlichen Verfahren wie Löten oder Kleben hat dieses „KlettWelding“eine Reihe von Vorteilen. Es ist für viele verschiedene Materialien geeignet. Es entsteht keine Hitze, die empfindliche Bauteile belastet. Die elektrische und thermische Leitfähigkeit der Verbindung ist sehr hoch.
Die Kooperationspartner erwarten, dass ein Demonstrator der KlettWelding-Anlage unmittelbar nach Projektende für die industrielle Produktion zur Verfügung steht. NanoWired arbeitet bereits seit einiger Zeit mit verschiedenen Unternehmen der Chemischen und der Halbleiterindustrie zusammen.
aus: idw vom 20.12.17