Computational Imaging, Fachforum des Wetzlar Network

Com­pu­ta­tio­nal Ima­ging ist ein aktu­el­les Thema und eine Wei­ter­ent­wick­lung der indus­tri­el­len Bild­ver­ar­bei­tung (IBV). Die IBV hat ihre Stär­ken bei der Lage­er­ken­nung und Ver­mes­sung geo­me­tri­scher Linien und For­men wie bei­spiels­weise die Bestim­mung eines Loch­durch­mes­sers oder das Lesen eines Bar­codes. Bei der IBV kom­men im Wesent­li­chen Pixel-​​basierte Algo­rith­men zur Anwen­dung. Aller­dings kom­men diese Ver­fah­ren dann an ihre Gren­zen, wenn es darum geht, die Inhalte der Bil­der zu erfas­sen.

Durch Com­pu­ta­tio­nal Ima­ging wird die IBV erwei­tert: es wird das Bild als Gan­zes erfasst, um dar­aus Infor­ma­tio­nen über den Bild­in­halt zu gene­rie­ren und Mus­ter zu erken­nen. Auf­grund neuer Algo­rith­men und zuneh­mend leis­tungs­fä­hi­ger Com­pu­ter kön­nen in die Bild­aus­wer­tung nun sta­tis­ti­sche Lösungs­an­sätze wie „Deep Learning“ und Künst­li­cher Intel­li­genz ein­ge­bun­den wer­den. Per­spek­ti­visch eröff­net Com­pu­ta­tio­nal Ima­ging Chan­cen und Mög­lich­kei­ten in ver­schie­de­nen Fel­dern der opti­schen Bild­ver­ar­bei­tung oder Mus­ter­er­ken­nung.

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Auch im Bereich der Foto­gra­fie fin­det Com­pu­ta­tio­nal Ima­ging Anwen­dung: Als Bei­spiel sei die Bild­qua­li­tät moder­ner Smart­pho­nes genannt: Vor weni­gen Jah­ren hätte noch jeder Experte dar­auf gewet­tet, dass mit den klei­nen Smartphone-​​Optiken keine guten Bil­der erzeugt wer­den kön­nen, die Bil­der wirk­ten „flach“, da die Tie­fen­schärfe fehlte. Auf­grund der klei­nen Sen­sor­flä­chen waren die Bil­der oft ver­rauscht. Diese Ein­schrän­kun­gen kön­nen mit Com­pu­ta­tio­nal Ima­ging über­wun­den wer­den. Es stellt sich die Frage, wie groß muss eine abbil­dende Optik für ein gutes Bild sein? Vor 10 Jah­ren war die Ant­wort klar: nur mit einem guten Objek­tiv mit gro­ßer Öff­nung und einem guten Sen­sor kann ein gutes, licht­star­kes Bild erzeugt wer­den. Und heute? Es sind beein­dru­ckende Bil­der mit wesent­lich kom­pak­te­ren Opti­ken mög­lich, deren Qua­li­tät den Nut­zer über­zeugt.

Wei­tere Bei­spiele fin­den sich in der Medi­zin­tech­nik oder der opti­schen Mess­tech­nik: Mit Com­pu­ta­tio­nal Ima­ging kön­nen Rönt­gen­auf­nah­men inter­pre­tiert und krank­hafte Ver­än­de­run­gen früh­zei­tig erkannt wer­den. Auf­grund neuer opti­scher Archi­tek­tu­ren kön­nen mit zwei­di­men­sio­na­len Mes­sun­gen drei­di­men­sio­nale Infor­ma­tio­nen über ein gro­ßes Volu­men erfasst wer­den. Aus beste­hen­den Bil­dern kön­nen Rück­schlüsse auf die Über­tra­gungs­qua­li­tät der Optik gewon­nen wer­den.

Am 22. und 23. Okto­ber 2019 fin­det in Wetz­lar ein zwei­tä­gi­ges Fach­fo­rum über Com­pu­ta­tio­nal Ima­ging statt, bei dem inter­na­tio­nale Exper­ten zu Gast sein wer­den. Com­pu­ta­tio­nal Ima­ging hat das Poten­zial, die Welt der Optik wei­ter zu revo­lu­tio­nie­ren und erschließt täg­lich neue Anwen­dun­gen. Das Fach­fo­rum zeigt diese Viel­falt des Com­pu­ta­tio­nal Ima­ging. Ver­an­stal­tet wird das Fach­fo­rum vom Wetz­lar Net­work. Gast­ge­be­rin ist die Leica Camera AG. Da die Anzahl der Teil­neh­mer beschränkt ist, wird um mög­lichst früh­zei­tige Anmel­dung gebe­ten.

Ansprech­part­ner:
Ralf Nig­ge­mann, Mana­ger Wetz­lar Net­work
ralf.​niggemann@​wetzlar.​de