BMBF STUDIE: Lehrangebot zur additiven Fertigung

Das große wirt­schaft­li­che Poten­zial addi­ti­ver Fer­ti­gungs­tech­no­lo­gien spie­gelt sich auch im brei­ten und fach­über­grei­fen­den Lehr­an­ge­bot an deut­schen Hoch­schu­len, Uni­ver­si­tä­ten und hoch­schul­na­hen For­schungs­ein­rich­tun­gen wider. Für das Som­mer­se­mes­ter 2018 wur­den 253 ver­schie­dene Lehr­ver­an­stal­tun­gen an 63 For­schungs­ein­rich­tun­gen in ganz Deutsch­land iden­ti­fi­ziert.

Im Auf­trag des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Bil­dung und For­schung (BMBF) wurde im Frühjahr/​Sommer 2018 eine Erhe­bung zum Lehr­an­ge­bot mit Bezug zur addi­ti­ven Fer­ti­gung an deut­schen Hoch­schu­len und hoch­schul­na­hen For­schungs­ein­rich­tun­gen durch­ge­führt. Ziel der Stu­die war es, erst­mals Trans­pa­renz hin­sicht­lich der aktu­el­len Lehr­si­tua­tion in Deutsch­land im Bereich Addi­tive Fer­ti­gung zu schaf­fen und – ange­sichts des wirt­schaft­li­chen Poten­zi­als von addi­ti­ven Fer­ti­gungs­ver­fah­ren – den Grund­stein zu legen, um Bil­dungs­an­ge­bot und –nach­frage in die­sem Bereich zukünf­tig enger auf­ein­an­der abzu­stim­men.

Vor dem Hin­ter­grund des Wan­dels zur Indus­trie 4.0 kommt der addi­ti­ven Fer­ti­gung eine beson­dere Bedeu­tung zu: mit addi­ti­ven Fer­ti­gungs­ver­fah­ren kön­nen näm­lich die unter­schied­lichs­ten Geo­me­trien fle­xi­bel rea­li­siert und kom­plexe Struk­tu­ren ohne wesent­li­chen Mehr­auf­wand gefer­tigt wer­den. Die Indus­trie ver­spricht sich dadurch Zeit­ein­spa­run­gen im Pro­duk­ti­ons­pro­zess sowie neue Pro­zes­sin­no­va­tio­nen in der Wert­schöp­fungs­kette. Mehr noch: Addi­tive Fer­ti­gung bie­tet eine Ant­wort auf den Wunsch nach kun­den­in­di­vi­du­el­ler Pro­duk­tion und ermög­licht die Mas­sen­fer­ti­gung kun­den­spe­zi­fi­scher Pro­dukte.
Wäh­rend ver­schie­dene (BMBF-)Maßnahmen ange­sto­ßen wur­den, um For­schung und Ent­wick­lung im Bereich addi­ti­ver Fer­ti­gung zu för­dern, bestand bis jetzt Unklar­heit dar­über, wie stark die addi­tive Fer­ti­gung bereits heute Bestand­teil von Lehr­an­ge­bo­ten in der deut­schen Hoch­schul– und Uni­ver­si­täts­land­schaft ist. Dabei ist die Ver­füg­bar­keit von Fach­kräf­ten auf die­sem Gebiet ein wesent­li­cher Fak­tor, um die Poten­ziale der addi­ti­ven Fer­ti­gung voll­ends aus­zu­schöp­fen.

Diese Lücke schließt nun die Ende Sep­tem­ber 2018 abge­schlos­sene Stu­die zur Erhe­bung des Lehr­an­ge­bo­tes mit Bezug zur „Addi­ti­ven Fer­ti­gung (AF)“ an deut­schen Hoch­schu­len und hoch­schul­na­hen For­schungs­ein­rich­tun­gen und belegt: Die addi­tive Fer­ti­gung ist in der Lehre an Deutsch­lands Hoch­schu­len und Uni­ver­si­tä­ten ange­kom­men.

Mit­hilfe eines ite­ra­ti­ven Ver­fah­rens beste­hend aus Online-​​Recherchen, Daten­bank­aus­wer­tun­gen, sowie Online– und Tele­fon­be­fra­gung konn­ten 148 über ganz Deutsch­land ver­teilte For­schungs­ein­rich­tun­gen (Hoch­schu­len, Uni­ver­si­tä­ten) iden­ti­fi­ziert wer­den, die im Bereich der addi­ti­ven Fer­ti­gung aktiv sind. Ins­ge­samt wur­den wäh­rend des Som­mer­se­mes­ters 2018 253 ver­schie­dene Lehr­ver­an­stal­tun­gen zum Thema AF an 63 For­schungs­ein­rich­tun­gen in ganz Deutsch­land iden­ti­fi­ziert.

Lehr­an­ge­bote im Bereich addi­ti­ver Fer­ti­gung abseits gewohn­ter Pfade

Zwar rich­ten sich Lehr­ver­an­stal­tun­gen zum Thema Addi­tive Fer­ti­gung pri­mär an Stu­die­rende des klas­si­schen Inge­nieur– und Maschi­nen­bau­stu­di­ums, ins­be­son­dere in den Stu­di­en­fel­dern „Pro­duk­ti­ons­tech­nik“ und „Kon­struk­tion“. Aller­dings – und dies ist eine wich­tige Erkennt­nis aus der Stu­die – wer­den Stu­die­rende ande­rer Fach­be­rei­che zuneh­mend auch ange­spro­chen.

Lehr­ver­an­stal­tun­gen im Bereich addi­ti­ver Fer­ti­gung decken ein brei­tes The­men­spek­trum ab – so die Stu­die –, von Grund­la­gen über Kon­struk­tion, Anwen­dung, Inno­va­tions– und Pro­zess­ma­nage­ment bis hin zur Qua­li­täts­si­che­rung und –kon­trolle. Die Stu­die bie­tet nun einen detail­lier­ten Über­blick über Ein­rich­tun­gen und Leh­rende (inklu­sive Kon­takt­da­ten), Lehr­in­halte, Lehr– und For­schungs­schwer­punkte sowie zahl­rei­che sta­tis­ti­sche Aus­wer­tun­gen.

Quelle  15.10.2018