Wissenschaftlerin entdeckt Raupe, die Plastikmüll in Rekordzeit vernichtet
Die Wissenschaftlerin Federica Bertocchini hat kürzlich gemeinsam mit ihren Kollegen durch einen Zufall entdeckt, dass die Raupen der Großen Wachsmotte (Galleria mellonella) handelsübliche Plastiktüten relativ zügig zersetzen können. Sie fressen den wohl am häufigsten verwendeten und biologisch kaum abbaubaren Kunststoff Polyethylen (PE). Wegen der hohen Zersetzungsgeschwindigkeit habe der Fund „Potenzial für bedeutende biotechnologische Anwendungen“, schreiben die Forscher im Fachmagazin „Current Biology“.
In Tests fanden sie heraus, dass rund 100 Wachsmotten-Larven in zwölf Stunden etwa 92 Milligramm einer normalen Einkaufstüte fressen können. Bereits nach 40 Minuten waren Löcher zu sehen. „Das ist ein sehr schneller Abbau, schneller als alles, was zu diesem Thema bisher wissenschaftlich veröffentlicht wurde“, sagte Bertocchini.
In der Praxis ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die Raupe massenhaft gezüchtet werden wird, um Polyethen im großen Stil abzubauen. Wahrscheinlicher ist es, dass die Forschung versucht das für die Aufspaltung verantwortliche Enzym der Raupe zu analysieren und synthetisch zu produzieren.
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